Bis vor wenigen Jahren waren Nahrungsmittelbörsen dafür da, dass Produzentinnen und Händler ihre Preise absichern konnten. Dann haben Spekulanten entdeckt, dass man mit Wetten auf steigende Preise für Weizen, Reis, Mais und Co. Geld verdienen kann. Heute haben die Preisausschläge auf den Nahrungsmittelbörsen kaum noch mit dem realen Handel von Grundnahrungsmitteln zu tun. Sie sind zum grössten Teil reine Preiswetten.

Was in der westlichen Welt auf den ersten Blick nach einem lukrativen Investment ausschaut, hat im Süden katastrophale Folgen: Wo Familien 60-80 Prozent ihres Einkommens für Nahrungsmittel ausgeben müssen, bedeutet bereits eine kleine Preissteigerung, dass Kinder hungrig ins Bett gehen. Noch heute sterben jedes Jahr weltweit über 3 Millionen Kinder an Unterernährung.

Zum Glück haben bereits erste Banken, Fonds und Pensionskassen die Problematik erkannt und sind aus den Wetten auf Essen ausgestiegen. Mit einem Ja zur Spekulationsstoppinitiative in der Abstimmung vom 28. Februar sorgen wir dafür, dass die ganze Schweiz die Finger von diesem schmutzigen neuen Spiel mit dem Hunger lässt. Ich werde ein überzeugtes Ja in die Urne legen.

14. Jan 2016