Die Schwyzer Regierung behauptet mit dem Boden haushälterisch umgehen zu wollen. Legt dem Richtplan aber die höchstmöglichen Wachstumszahlen zu Grunde und scheidet so die grösstmöglichen Siedlungserweiterungsgebiete aus. Diese Art und Weise der Kommunikation ist irreführend und unehrlich. Die Schwyzer Bevölkerung leidet unter dem extremen Wachstum der letzten Jahre. Die rasante Verkehrsentwicklung oder der riesige Verbrauch von Landwirtschaftsboden sind nur zwei von vielen negativen Erscheinungen. Es ist höchste Zeit für einen Strategiewechsel und für die Abkehr von der "Wachstum um jeden Preis"-Politik. Die SP Kanton Schwyz fordert die Regierung auf, die Entwicklung zu entschleunigen. Dazu soll das Szenario „tief“ verfolgt werden. Zudem benötigt der Kanton Schwyz umgehend ein detailliertes und differenziertes Monitoring der Entwicklung in den verschiedenen Zonen ergänzt mit sozialdemographischen Faktoren wie zum Beispiel Einkommen und Eigentums- oder Mietkosten. Nur so können die Bürger nachvollziehen, ob die Regierung den vielen Worten endlich auch Taten folgen lässt.

Endlich Taten statt schöner Worte

Der vorliegende Richtplanentwurf enthält viele sinnvolle Versprechen zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, zur Förderung des Fuss- und Radverkehrs, sowie zur Stärkung des öffentlichen Verkehrs. Diese Formulierungen stehen jedoch augenscheinlich im massiven Widerspruch zum Handeln der Regierung. Ebenfalls hat die rechtsliberale Regierung in den letzten Jahren tatenlos zugesehen, wie die Mieten massiv angestiegen sind und der Kanton Schwyz zunehmend vom öffentlichen Verkehr abgeschnitten wurde. So haben beispielsweise die Obermarch und Einsiedeln ihre direkten Verbindungen nach Zürich verloren. Zudem wurden mehrere Buslinien ersatzlos gestrichen. Die Öffentlichkeit wartet seit Jahren auf die versprochenen Radrouten- und Langsamverkehrskonzepte, die offenbar in den Schubladen der Regierung verschwunden sind.

Bezahlbare Wohnungen für alle Bevölkerungsschichten

Die SP fordert die Regierung auf, die im Richtplan ausgeführten Absichtserklärungen endlich auch mit konkreten Massnahmen anzupacken und sich endlich aus der den Kantonsfinanzen geschuldeten „Schockstarre“ zu befreien. Abgesehen von mehr Sicherheit für die Fussgängerinnen und Radfahrer und guten Bus- und Zugverbindungen braucht es insbesondere dringend Massnahmen, um einen weiteren Anstieg der Mietpreise zu verhindern. Nur so kann der Kanton Schwyz auch tatsächlich Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten zur Verfügung stellen, sodass Einheimische nicht mehr länger gezwungen sind wegzuziehen.

SP Kanton Schwyz

26. Okt 2015